Berlin (epd). Nach knapp zwei Jahren Corona-Pandemie sind deutsche Schulen einer Umfrage zufolge noch immer nicht optimal für einen digital unterstützten Unterricht ausgerüstet. Fast die Hälfte der Lehrkräfte (43 Prozent) habe bisher kein digitales Endgerät zur Verfügung gestellt bekommen, ergibt eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage des Deutschen Philologenverbandes (DPhV) unter knapp 7.000 Lehrkräften von Gymnasien und zum Abitur führenden Schulen. Zuerst hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe darüber berichtet.
Knapp 50 Prozent der befragten Lehrerinnen und Lehrer gaben an, dass das WLAN an ihrer Schule nicht gut genug für den Unterricht nutzbar ist. 62,5 Prozent der befragten Gymnasiallehrkräfte erklärten, an ihrer Schule nicht auf einen professionellen IT-Betreuer zurückgreifen zu können. Nur knapp 23 Prozent der Befragten gaben an, von einem professionellen Administrator profitieren zu können.
Die Bundesvorsitzende des Verbandes, Susanne Lin-Klitzing, bezeichnete die Umfrageergebnisse als „Armutszeugnis“ für die politisch Verantwortlichen nach mehr als 20 Monaten Pandemie und forderte: „Die Schulen müssen unbürokratischer, schneller und besser ausgestattet werden.“
Laut Umfrage kann mittlerweile der Großteil der befragten Gymnasiallehrkräfte (69 Prozent) mit geeigneten und datenschutzkonformen Lernplattformen arbeiten. Bei 13,8 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer war das noch nicht der Fall. Die Umfrage wurde im Oktober und November 2021 online durchgeführt.