Düsseldorf (epd). Die Gerda Henkel Stiftung fördert 50 neue Forschungsprojekte mit einer Gesamtsumme von knapp 6,4 Millionen Euro. Unterstützt werden unter anderem zwei Projekte zur Demokratieforschung, wie die Stiftung am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. So untersuchten Islam- und Politikwissenschaftler der Deakin University im australischen Melbourne, wie digitale und KI-betriebene Technologien Chancen auf Demokratisierung und Partizipation in der muslimischen Welt beeinflussen.
Digitale Technologien ermöglichten es Bürgerinnen und Bürgern, sich unmittelbar und effektiver politisch zu äußern und zu organisieren, hieß es. Andererseits böten die verfügbaren Daten Regierungen und Großkonzernen weitreichende Überwachungsmöglichkeiten. Diese paradoxe Wirkung sei in der muslimischen Welt deutlich spürbar. Vorgesehen sind den Angaben zufolge vier Einzelstudien zu Ägypten, Iran, Pakistan und der Türkei.
Gefördert wird auch ein gemeinsames wissenschaftliches Vorhaben von vier Forschungseinrichtungen zur Demokratie im Deutschland des 20. Jahrhunderts. Beteiligt seien Historikerinnen und Historiker des Instituts für Zeitgeschichte München sowie der Universitäten Bochum, Hamburg und Münster, hieß es. Sie nähmen geschlechtsspezifische Unterschiede im Verhältnis von rechtlicher Gleichheit und sozialer Diskriminierung sowie von politischer Freiheit und kulturellen Ausschlüssen genauer in den Blick.