Osnabrück (epd). Deutschlands Landkreise stemmen sich gegen die geplante 3G-Regelung im öffentlichen Personennahverkehr, wonach Nichtgeimpfte nur noch mit negativem Corona-Test Busse und Bahnen nutzen dürfen. „So richtig es ist, die Kontakte im öffentlichen Raum zu reduzieren, so falsch ist es, nicht umsetzbare Einschränkungen vorzunehmen“, sagte Landkreistagspräsident Reinhard Sager der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montag). Die 3G-Regelung wäre im öffentlichen Nahverkehr „praktisch nicht zu kontrollieren“.
Im öffentlichen Nahverkehr „sollte es bei genereller Reduzierung der Reisetätigkeit, beispielsweise durch Homeoffice, bei Abstand und Maskenpflicht bleiben“, betonte Sager. Er reagierte auf entsprechende Pläne der künftigen Koalitionsparteien SPD, Grüne und FDP für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen. Im Fernverkehr hält Sager 3G hingegen für umsetzbar. Bei der Buchung der Fahrkarte könnte das Impfzertifikat oder das Testergebnis hochgeladen werden.
Grundsätzlich sprach sich der Präsident der 294 Kreise und Landkreise aber für eine stärkere Eindämmung aus: „In Gebieten mit hoher Inzidenz wird es wahrscheinlich generell notwendig werden, zu 2G überzugehen“, also Ungeimpfte vom öffentlichen Leben auszuschließen. Es könnte aber bestimmte Ausnahmen geben, etwa für den Friseurbesuch, wo 3G gelten könne. Sager forderte zudem eine Impfpflicht für Pflegekräfte.