Berlin (epd). Das private Seenotrettungsschiff „Ocean Viking“ hat von den italienischen Behörden einen Hafen zugewiesen bekommen. Die 306 im Mittelmeer geretteten Flüchtlinge dürfen in Augusta auf Sizilien an Land gehen, wie die Betreiberorganisation SOS Méditerranée am Mittwochabend auf Twitter erklärte. Die Erleichterung an Bord sei groß.
Die Crew der „Ocean Viking“ hatte die Menschen seit Dienstag vergangener Woche bei mehreren Einsätzen im Mittelmeer gerettet. Mehrere Überlebende wurden aus gesundheitlichen Gründen von der italienischen Küstenwache evakuiert. Auch die „Sea-Eye 4“ hatte zuletzt tagelang auf die Zuweisung eines Hafens für mehr als 800 Flüchtlinge und Migranten gewartet, bevor sie in Trapani anlegen durfte.
Die Überfahrt über das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in diesem Jahr bislang mindestens 1.559 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer könnte weit höher liegen.