Potsdam (epd). Der Prozess wegen der Tötung von vier Schwerstbehinderten im Potsdamer Oberlinhaus ist am Donnerstag fortgesetzt worden. Nach drei coronabedingt abgesagten Verhandlungstagen wurden Mitarbeiter des Oberlinhauses als Zeugen befragt. Die Angeklagte Ines R. soll Ende April mit einem Messer vier schwerstbehinderte Menschen getötet und eine weitere Frau schwer verletzt haben. Sie war noch in der Tatnacht vom 28. auf den 29. April festgenommen und am Folgetag in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden.
Die Gewalttat in der diakonischen Einrichtung in Potsdam sorgte vor sechs Monaten deutschlandweit für Entsetzen. Zum Auftakt des Prozesses berichtete die angeklagte langjährige Mitarbeiterin über ihre psychischen Beeinträchtigungen und angeblichen Personalmangel in der Sozialeinrichtung. Die 52-jährige Ines R. muss sich wegen Mordes und weiterer Straftaten verantworten. Die Staatsanwaltschaft geht von einer erheblich verminderten Schuldfähigkeit aus (AZ: 21 Ks 6/21).