Frankfurt a.M. (epd). Nach einer zweiten Rettung hat sich die Zahl der Flüchtlinge an Bord der „Ocean Viking“ auf 139 erhöht. Am Dienstag habe die Besatzung in internationalen Gewässern vor Libyen 94 Menschen aus einem überfüllten Schlauchboot gerettet, das die Luft verloren und sich beinahe mit Wasser gefüllt hatte, teilte die Betreiberorganisation SOS Méditerranée mit.
In der Nacht davor hatte die Crew 44 Menschen an Bord genommen. In der Dunkelheit habe sie nur 200 Meter vom Schiff entfernt die Menschen in Seenot entdeckt. Vier von ihnen seien Frauen und fünf Minderjährige.
Neben der „Ocean Viking“ sind noch die „Sea-Eye 4“ der gleichnamigen Organisation und die von Mission Lifeline betriebene „Rise Above“ im Mittelmeer im Einsatz. Vergangene Woche hatte die „Geo Barents“ von „Ärzte ohne Grenzen“ 367 Gerettete nach Sizilien gebracht, nach der Anlandung von rund 500 Flüchtlingen durch zwei weitere Rettungsschiffe.
Die Überfahrt über das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in diesem Jahr bislang 1.559 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer könnte weit höher liegen.