Glasgow (epd). UN-Generalsekretär António Guterres hat die Staaten beim Weltklimagipfel zu schnellerem Handeln aufgerufen. Die Welt steuere auf eine Klimakatastrophe zu, sagte Guterres am Montag in Glasgow. Für Inselstaaten und andere besonders verletzliche Länder sei das Scheitern der Klimaschutz-Anstrengungen keine Option, für sie sei Scheitern „ein Todesurteil“.
Guterres sprach von einem „Moment der Wahrheit“. Die Erde bewege sich im Zuge ihrer Erwärmung auf Kipppunkte zu, deren Überschreiten eine gefährliche Eskalation zur Folge hätte. Beim Klimaschutz gebe es aber auch Fortschritte, auf die sich aufbauen lasse, unterstrich der UN-Chefdiplomat. Unter anderem hob er hervor, dass etliche Länder sich zu einer Klimaneutralität bis Mitte des Jahrhunderts verpflichtet haben.
Der UN-Generalsekretär appellierte an die Staats- und Regierungschefs, die am Montag in Glasgow zusammenkamen: „Entscheiden Sie sich für Ehrgeiz, entscheiden Sie sich für Solidarität, entscheiden Sie sich dafür, unsere Zukunft und die Menschheit zu retten.“ Klimaschutz stehe auf der Prioritätenliste der Menschen ganz oben, ungeachtet von Heimatland, Alter und Geschlecht, unterstrich er.
Im Mittelpunkt der zweiwöchigen Beratungen von Delegierten aus mehr als 190 Ländern steht die weitere Umsetzung des Pariser Klimaabkommens, das die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad begrenzen soll
Auf der Tagesordnung in Glasgow steht unter anderem eine Bewertung der freiwilligen nationalen Klimaziele bis 2030, die die Staaten vor der Konferenz eingereicht haben. Außerdem wollen die Klimadiplomaten über Transparenzregeln, Berichtspflichten und die Ausgestaltung eines internationalen Handels mit CO2-Emissionsrechten verhandeln. Auch über die finanzielle Unterstützung armer Staaten im Kampf gegen die Erderwärmung soll beraten werden.