Berlin (epd). Laut einem Zeitungsbericht droht jeder vierte Mieterhaushalt in die Armut abzurutschen. Im Jahr 2019 galten mehr als 25 Prozent aller Mieterhaushalte in Deutschland als armutsgefährdet, wie die „Rheinische Post“ (Samstag) unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei berichtete. Demnach ist die sogenannte Armutsrisikoquote unter Mieterinnen und Mietern etwa doppelt so hoch wie bei Immobilienbesitzern.
Als armutsgefährdet gelten in der EU Menschen, die über weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens verfügen. Bereits 2017 galten den Angaben nach 24,6 Prozent aller deutschen Mieterhaushalte als armutsgefährdet. Besitzer von Wohnungen oder Häusern sind demnach weniger gefährdet, arm zu werden. Im Jahr 2019 seien 12,5 Prozent der Immobilieneigentümer armutsgefährdet gewesen. Die Bundesregierung berufe sich auf die letzten verfügbaren Daten, heißt es in dem Bericht.
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Susanne Ferschl, forderte angesichts der Zahlen einen bundesweiten Mietendeckel. „Während die Löhne stagnieren oder pandemiebedingt sogar gesunken sind, steigen die Mieten unaufhörlich“, sagte sie der „Rheinischen Post“. „So geht ein immer größerer Teil des Einkommens für die Miete drauf.“