Genf, Kabul (epd). Das Hilfswerk UNHCR hat die Staatengemeinschaft eindringlich zu finanzieller Hilfe für Millionen geflüchteter Afghaninnen und Afghanen aufgerufen. Angesichts des aufziehenden harschen Winters seien die geschwächten Menschen in und um Afghanistan auf humanitäre Unterstützung angewiesen, erklärte der UNHCR-Sprecher Babar Baloch am Dienstag in Kabul.
Die Kinder, Frauen und Männer bräuchten Lebensmittel, Medikamente, Zelte, Küchenutensilien und andere humanitäre Güter. Das UNHCR habe dieses Jahr bereits knapp eine halbe Million Menschen in dem zerrissenen Land mit Gütern versorgt. Über eine Luftbrücke werde das UNHCR die Lieferung weiterer Waren sicherstellen.
Allein in diesem Jahr flohen laut UNHCR innerhalb Afghanistans fast 700.000 Menschen vor der Gewalt, insgesamt irrten in dem Land am Hindukusch 3,5 Millionen Binnenflüchtlinge umher. Weitere 2,2 Millionen harrten als registrierte Flüchtlinge in Iran und Pakistan aus. Zudem befinden sich in den beiden Nachbarländern weitere Afghanen, die keinen Status als Flüchtling besitzen.
Das UNHCR hielt fest, dass es nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban nicht zu einer Massenflucht aus Afghanistan gekommen sei. Die Taliban waren im August an die Macht gekommen. Während die dort jahrelang stationierten ausländischen Truppen das Land verließen, helfen UN-Agenturen und ihre Partner weiterhin der Bevölkerung.