Es wäre ein schönes Zeichen, wenn der neu gewählte Bundestag mit einem Beschluss das Jiddische ähnlich wie beispielsweise Sorbisch als Minderheitensprache anerkenne, sagte er in einem Grußwort zum Auftakt der Jüdischen Kulturwochen in Stuttgart am Montagabend.
Noch heute behaupte die Bundesrepublik Deutschland, Jiddisch sei keine deutsche Sprache und das aschkenasische Judentum sei kein Teil des deutschen Volkes. Dies habe rechtliche Folgen: So seien jüdische Zugewanderte aus der früheren Sowjetunion im Staatsbürgerschaft- und Rentenrecht schlechter gestellt als Spätaussiedler aus den gleichen Regionen, die als „deutsch“ anerkannt werden, kritisierte Blume.
Bislang schützt Deutschland nur Da?nisch, Sorbisch, Friesisch, Romanes und Niederdeutsch. In der Schweiz ist Jiddisch bereits als „nichtterritorial gebundene Sprache“ anerkannt.