Frankfurt a.M. (epd). Die italienische Küstenwache hat drei Frauen von dem zivilen Seenotrettungsschiff „Sea-Watch 3“ im Mittelmeer evakuiert. Wie die Organisation Sea-Watch am Dienstag bei Twitter mitteilte, seien die Frauen wegen starker Treibstoffverbrennungen von Bord gebracht worden, um medizinisch versorgt zu werden.
Die übrigen 409 Menschen an Bord der „Sea-Watch 3“ warten nun auf einen sicheren Hafen. Die Crew hatte am Sonntag und Montag in insgesamt sieben Rettungseinsätzen 412 Menschen vor der libyschen Küste im Mittelmeer aus Seenot gerettet. Sea-Watch beklagte zudem, dass die Crew durch das Einsatzflugzeug „Sea-Bird“ Zeugin von zwei illegalen Pullbacks durch die umstrittene libysche Küstenwache geworden sei. Dabei werden Menschen zur Rückkehr an Land gedrängt.
Das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Es gibt dort keine staatlich organisierte Seenotrettung für Migranten aus Afrika, die auf der gefährlichen Überfahrt nach Europa häufig in Seenot geraten. Einzig private Organisationen halten mit verschiedenen Schiffen Ausschau nach gefährdeten Menschen. Bislang sind in diesem Jahr laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 1.361 Menschen zu Tode gekommen.