Freiburg (epd). Caritas International zeigt sich bestürzt über die Situation von Flüchtlingen an der Grenze zwischen Polen und Belarus. „Wir beobachten die Situation mit großer Sorge und können kaum fassen, dass die Grenzbehörden beider Seiten Menschenleben durch ihr brutales Verhalten bewusst aufs Spiel setzen“, erklärte Caritas-Präsident Peter Neher am Dienstag in Freiburg. Laut dem katholischen Hilfswerk starben seit September sechs Menschen aus teils ungeklärten Gründen an der Grenze.
Die EU müsse Polen auf die Einhaltung des internationalen Flüchtlingsrechts verpflichten, forderte Caritas International. „Es kann nicht sein, dass sich die humanitäre Katastrophe an den EU-Außengrenzen nun auch in Osteuropa fortsetzt“, sagte Neher.
Dem Hilfswerk zufolge befördert die Regierung von Belarus die Weiterreise von Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan und anderen Ländern nach Westeuropa über die Grenzen von Polen und Litauen. Polen und Litauen reagierten verstärkt mit Abschottung auf die zunehmende Zahl der Flüchtlinge. Alleine an der polnischen Grenze gehe es um Tausende Menschen.