Berlin (epd). Die nächste Bundesregierung sollte nach den Worten von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) einen besonderen Fokus auf die Renaturierung von Wäldern, Mooren und Auen legen. Wälder müssten naturnäher werden und Flüssen müsse mehr Raum gegeben werden, sagte sie in Berlin zum Auftakt der Artenschutzkonferenz im chinesischen Kunming.
Notwendig sei zudem eine Änderung der Landwirtschaftspolitik, die derzeit Teil des Problems und nicht der Lösung sei. Bei der Finanzierung sollten künftig jene Landwirte profitieren, die sich beispielsweise um Insektenschutz und abwechslungsreiche Landschaften kümmerten. Umweltschädliche Subventionen müssten wiederum abgebaut werden.
Mit Blick auf die aktuellen Ampel-Sondierungsgespräche zwischen SPD, Grünen und FDP äußerte sich Schulze optimistisch, dass Deutschland künftig international mehr Geld in den Schutz der Artenvielfalt stecken wird. Deutschland sei mit aktuell rund 800 Millionen Euro im Jahr bereits einer der größten Geber, sagte sie. Und die SPD wolle, dass die zugesagten Mittel verdoppelt würden. Bei der Regierungskonstellation, die sich derzeit abzeichne, gebe es gute Chancen für weitere Mittel. Sie selbst würde gerne als Umweltministerin weitermachen, antwortete sie auf eine entsprechende Frage vor Journalisten.
Die Weltbiodiversitätskonferenz sollte am Montag beginnen und bis Freitag zunächst im Internet veranstaltet werden. Der zweite Teil ist in Präsenz vom 25. April bis 8. Mai 2022 in Kunming geplant. Die Konferenz soll mit der Verabschiedung eines Artenschutzabkommens enden.