Christliche Unternehmer sehen sich als Vorreiter beim Klimaschutz

Christliche Unternehmer sehen sich als Vorreiter beim Klimaschutz
09.10.2021
epd
epd-Gespräch: Dieter Sell

Bremen (epd). Christlich geprägte Unternehmer können nach Auffassung der mittelständischen „Initiative für evangelische Verantwortung in der Wirtschaft“ Vorbild im Kampf gegen den Klimawandel sein. „Ja, wir können eine Vorreiterrolle übernehmen“, sagte der Vorsitzende Ralf Swetlik im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Initiative ist mit etwa 150 Führungskräften aus ganz Deutschland an diesem Wochenende zu ihrer 25. Jahrestagung in Bremen zusammengekommen.

Das Treffen steht unter der Leitfrage „Klimawandel entschleunigen! Was können wir tun?“ Der christliche Gedanke mit Blick auf die Bewahrung der Schöpfung sei in dem Netzwerk stärker verankert, sagte Swetlik, der im nordrhein-westfälischen Dülmen ein Druckhaus leitet. „Dazu kommt: Im Mittelstand gibt es kurze Entscheidungswege, Innovation, Flexibilität, Offenheit für Veränderungen im Markt. Da wird einfach gemacht und nicht auf einen Fünf-Jahres-Plan gewartet oder auf Börsenkurse geschielt.“

„Die Klimakrise passiert jetzt, sie ist global, ihre Folgen sind dramatisch und sie zwingt uns zu noch konsequenterem Handeln.“ Vieles sei noch möglich. Nötig seien beispielsweise mehr Investitionen in den Hochwasserschutz, neu gestaltete Städte, weniger Fleisch auf dem Speisezettel sowie Sonnen- und Windenergie statt fossiler Brennstoffe. Der Kampf gegen die Corona-Pandemie habe gelehrt, dass „wir bereit sind, effektive Maßnahmen gegen ein Problem zu ergreifen, wenn es wirklich nötig ist“.

Erfahrungen aus der Initiative zeigten, dass sich Investitionen in den Umweltschutz rechneten, ergänzte der Vorsitzende. „In unserem Netzwerk werden solche Ideen offen diskutiert. Da gibt es Informationsaustausch, Ansprechpartner und Tipps, wie Fehler und Fallen vermieden werden können.“

Die „Initiative für evangelische Verantwortung in der Wirtschaft“ ist 1996 in Bonn gegründet worden und ermutigt seitdem Menschen, deren berufliches Handeln in christlicher Verantwortung auszuüben. Ungefähr 550 Führungskräfte aus Wirtschaft, Kirche und Hochschulen sowie Vertreter der freien Berufe treffen sich den Angaben nach in 20 Regionalgruppen.