Eine besondere Rolle spielten dabei die zahlreichen Missbrauchsfälle in den Kirchen, sagte Käßmann dem Radiosender Bayern 2 am Donnerstag. Diese hätten die „Glaubwürdigkeit tief erschüttert.“ Die schwierigste Aufgabe der Kirchen sei es nun, dieses Vertrauen wieder zurückzugewinnen.
Angesichts der schwindenden Bedeutung von Religionen in Deutschland setzt die Theologin auf die kommenden Generationen. „Vielleicht ist es so, dass in der zweiten oder dritten Generation von Menschen, die dann nichts mit Religion zu tun hatten, auch wieder eine Neugier auf Religion, auf Halt und damit auch eine Haltung wächst“, erläuterte die frühere Landesbischöfin von Hannover zum Abschluss eines viertägigen Kongresses der Bewegung „Religions for Peace“ in Lindau.
An der hybriden Konferenz unter dem Motto „Generationen im Dialog“ hatten seit Montag mehr als 600 Religionsvertreter, Diplomaten und Experten aus 90 Ländern teilgenommen - die Mehrheit davon digital. Inhaltlich ging es um die drei Themenkomplexe „Frieden und Sicherheit“, „Umweltschutz“ und „Humanitäre Arbeit“. Die Bewegung „Religions for Peace“ gründete sich 1970 und setzt sich für weltweiten interreligiösen Dialog ein.