Hannover, Leipzig (epd). Nach Antisemitismus-Vorwürfen gegen Mitarbeiter eines Leipziger Hotels hat der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, mehr Solidarität mit Jüdinnen und Juden in Deutschland gefordert. „Dass ein Mensch in der Öffentlichkeit einer gut besuchten Hotellobby antisemitisch diskriminiert und angefeindet wird, entsetzt mich“, sagte Klein dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Mittwoch).
„Ich möchte dem jüdischen Künstler Gil Ofarim, dem dies in Leipzig widerfahren ist, meine Anteilnahme und meine Solidarität aussprechen. Es ist gut und wichtig, dass er diesen inakzeptablen Vorgang öffentlich gemacht hat“, sagte Klein. Er begrüße, dass das Hotel bereits personelle Konsequenzen gezogen habe, fügte er hinzu.
Neben der nötigen Aufarbeitung des Vorfalls, auch durch die Antidiskriminierungsstelle des Bundes, seien „wir alle“ gefragt, jüdischem Leben mehr Aufmerksamkeit zu widmen und vor allem im Alltag Solidarität zu zeigen. Er freue sich, dass dies im Nachgang schon viele Menschen getan hätten, sagte Klein. Ofarim hatte am Montagabend mitgeteilt, das Personal habe ihn aufgefordert, seine Kette mit Davidstern abzulegen. Erst dann dürfe er einchecken.