Studie über Strategien ostdeutscher Kommunen für Strukturwandel

Studie über Strategien ostdeutscher Kommunen für Strukturwandel

Berlin (epd). Ostdeutsche Kommunen erleben den Strukturwandel seit der Wiedervereinigung einer neuen Studie zufolge als Herausforderung und Chance zugleich. Bis heute prägten der Verlust an Arbeitsplätzen und die Abwanderung vor allem junger Menschen viele Gemeinden, hieß es am Mittwoch bei der Vorstellung der Untersuchung des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung.

Zu den Aufgaben, den Transformationsprozess zu gestalten, hätten sich immer neue Krisen gesellt, wie verheerende Überschwemmungen oder die Coronavirus-Pandemie, hieß es. In den Rathäusern mussten demnach stets innovative Lösungen für vielfältige Aufgaben gefunden werden, etwa um Leerstand zu bewältigen oder lokale Infrastruktur für eine schrumpfende und alternde Bevölkerung umzubauen.

Pragmatisches Handeln über Parteigrenzen hinweg und das Ausprobieren ungewöhnlicher Ideen hätten sich als erfolgreiche Lösungsstrategien erwiesen, sagte Susanne Dähner, Mitautorin der Untersuchung. Wichtig sei, die digitale Infrastruktur auszubauen, um Bewohner anzuziehen. Überdies mache eine neue „Landlust“ bisheriger Stadtbewohner Hoffnung.

Ein Erfolgsmodell für die Bewältigung der Herausforderungen habe sich in den zwölf untersuchten Gemeinden nicht gezeigt, sagte die Direktorin des Berlin-Instituts, Catherina Hinz: „Aber das Bewusstsein, gemeinsam Zukunft zu gestalten, treibt sie an.“

Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung ist nach eigenen Angaben ein unabhängiger Thinktank, der sich mit Fragen demografischer Veränderungen beschäftigt.