Brüssel (epd). 25 humanitäre und zivilgesellschaftliche Organisationen fordern mit Blick auf das bevorstehende Afghanistan-Forum die Aufnahme von Flüchtlingen in Europa. Es solle ein spezielles Resettlement-Programm für in die Nachbarländer geflohene Afghanen aufgesetzt werden, heißt es in dem am Dienstag verbreiteten Aufruf, den unter anderen Oxfam, Amnesty International und das International Rescue Committee unterzeichneten. Eine Mitarbeiterin des International Rescue Committee bezifferte den Bedarf auf mehrere Zehntausend Plätze.
Beim Afghanistan-Forum am Donnerstag sollen europäische Innen- und Außenminister in einer Online-Konferenz über die Unterstützung für Afghanen sprechen. Resettlement heißt, Menschen direkt und legal in ein Aufnahmeland zu bringen. Das Resettlement von Afghanen dürfe aber nicht auf Kosten anderer Schutzbedürftiger etwa aus dem Nahen Osten oder Nordafrika gehen, erläuterte das International Rescue Committee. Für diese Menschen fordern die Organisationen mindestens 36.000 Resettlement-Plätze in 2022.
Neben dem Resettlement plädieren die NGOs für weitere legale Wege für Afghanen nach Europa. Dies schließe etwa Familienzusammenführungen und Arbeitsvisa ein. Abschiebungen nach Afghanistan müssten ausgesetzt und abgewiesene Asylgesuche überprüft werden, forderten sie.