Berlin (epd). Nach Ende des 20-jährigen Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr sollen beteiligte Soldatinnen und Soldaten am 13. Oktober mit einem Großen Zapfenstreich vor dem Berliner Reichstagsgebäude gewürdigt werden. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) erklärte am Montag in Berlin, der Einsatz am Hindukusch habe die Bundeswehr „gefordert und geprägt, die Bundeswehr hat sich im Kampf bewährt“. Angehörige der deutschen Streitkräfte seien dabei auch „an Leib und Seele verletzt worden“. Die Angehörigen aller Kontingente des Einsatzes sollten durch Bundesregierung, Bundestag und Bundespräsidenten „noch einmal eine besondere Würdigung erfahren“.
Zuvor, für den 6. Oktober, ist der Auftakt einer kritischen Bilanzdebatte zum Einsatz geplant. Es müsse darüber gesprochen werden, „was gut war, was nicht gut war und was wir gelernt haben“, teilte die Ministerin mit. Der Afghanistan-Einsatz habe auch das Selbstverständnis deutscher Streitkräfte sowie die Rolle des politischen Westens als globaler Ordnungsfaktor besonders geprägt und verändert.
Die Diskussion sollte ursprünglich schon Ende August beginnen. Sie wurde wegen der militärischen Evakuierungsoperation am Flughafen Kabul jedoch verschoben. Am 27. August wurde auch diese Mission beendet.
Insgesamt haben rund 160.000 deutsche Soldatinnen und Soldaten Dienst in Afghanistan geleistet, 59 verloren im Zusammenhang mit dem Einsatz ihr Leben. Die internationale Militärmission am Hindukusch hatte nach den Anschlägen in den USA vom 11. September 2001 begonnen.