Rostock (epd). Mit einem ökumenischen Gottesdienst im IGA-Park Rostock ist am Sonntag die diesjährige „Interkulturelle Woche“ eröffnet worden. Der Gottesdienst wurde geleitet vom evangelischen Bischof Tilman Jeremias (Greifswald), dem katholischen Weihbischof Horst Eberlein (Hamburg) und dem griechisch-orthodoxen Erzpriester Radu Constantin Miron, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) gemeinsam am Sonntag in Rostock mitteilten.
Anschließend eröffnete Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) das Bürgerfest mit zahlreichen Kultur- und Mitmachangeboten. Bundesweit sind bis zum 3. Oktober rund 5.000 Veranstaltungen in mehr als 500 Städten und Gemeinden geplant. Das Motto der diesjährigen „Interkulturellen Woche“ ist „#offengeht“.
Mit Blick auf die Bundestagswahl am 26. September riefen der DBK-Vorsitzende, Bischof Georg Bätzing, der EKD-Ratsvorsitzende und bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD), Metropolit Augoustinos, im Gemeinsamen Wort der Kirchen dazu auf, „sich aktiv für ein friedliches und vielfältiges Miteinander zu engagieren“. Dabei könne und darf es auch zwischen Christinnen und Christen politischen Streit geben. Nicht verhandelbar seien jedoch die grundlegenden Werte des Grundgesetzes.
In seiner Predigt sagte Weihbischof Eberlein: „Offenheit im Herz und im Geist hat dazu geführt, dass Deutschland zahlreichen Eingewanderten und ihren Nachkommen zur Heimat werden konnte.“ Ausgrenzung und Abschottung, Abwertung und Arroganz - wer Ressentiments schüre und die einen gegen die anderen ausspiele, habe die christliche Botschaft nicht verstanden. Erst Offenheit mache Gemeinschaft möglich, betonte Eberlein.
Die jährlich stattfindende „Interkulturelle Woche“ ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Getragen wird sie von Kommunen, Gewerkschaften, Wohlfahrts- und Migrantenverbänden sowie zivilgesellschaftlichen Institutionen.