Berlin (epd). Rund drei Wochen nach dem bundesweiten Start von Auffrischungsimpfungen für bestimmte Bevölkerungsgruppen liegt nun eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) dazu vor. Empfohlen würden Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus zunächst nur für Risikopatienten, sagte Stiko-Chef Thomas Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag/online). Dazu zählen nach seinen Worten Menschen mit Immundefekten oder Erkrankungen, bei denen das Immunsystem medikamentös reguliert wird, etwa bei Rheuma oder nach einer Transplantation.
Eine generelle Empfehlung für Auffrischungsimpfungen nach Altersgruppen, etwa für die über 80-Jährigen, gebe die Stiko zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, erläuterte Mertens. Die Kommission prüfe allerdings derzeit, inwieweit die Studienlage eine generelle Impfempfehlung in bestimmten Altersgruppen begründe.
Stiko-Mitglied Fred Zepp erklärte dazu, die Stiko werde mit Unterstützung des Robert Koch-Instituts prüfen, wie häufig und wie ausgeprägt Covid-19-Erkrankungen aktuell in höheren Altersgruppen auftreten. „Sollte sich herausstellen, dass es ab einem bestimmten Alter gehäuft zu Impfdurchbrüchen kommt, könnte es auch zu einer allgemeinen Impf-Empfehlung etwa ab 60, 70 oder 80 Jahren kommen“, sagte Zepp den Funke-Zeitungen.