Washington (epd). Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat angekündigt, im Haushaltsjahr 2022 bis zu 125.000 Flüchtlinge im Land aufzunehmen. Die Bekanntmachung vom Montag (Ortszeit) erfolgte nach Kritik von Hilfsverbänden am Aufnahmeziel von 62.500 für das laufende Jahr. Die USA würden bestimmte Gruppen von Menschen besonders berücksichtigen, teilte das Außenministerium mit.
Dazu gehörten Mittelamerikaner, Flüchtlinge aus Hongkong, Dissidenten und Rohingya aus Myanmar sowie Uiguren aus China. Besonders berücksichtigt würden auch Afghanen, die unter der gegenwärtigen Taliban-Regierung wegen ihrer Tätigkeit für die USA besonderen Gefahren ausgesetzt seien. Ebenso sollen LGBTQ, also lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle und queere Menschen, bevorzugt in den USA Zuflucht finden.
Laut CNN erwarten die USA bis Ende September insgesamt 65.000 Menschen aus Afghanistan. Manche besäßen bereits die US-Staatsbürgerschaft oder eine Aufenthaltsgenehmigung.
Hilfsorganisationen begrüßten die Verdoppelung der Flüchtlingsobergrenze. Die Präsidentin des Lutherischen Immigrations- und Flüchtlingsdienstes, Krish O'Mara Vignarajah, warnte jedoch, die Maßnahme werde „weitgehend symbolisch“ bleiben, wenn die Regierung nicht „bedeutende Ressourcen“ freimache für die Bearbeitung der Aufnahmeanträge. Das Haushaltsjahr 2022 beginnt am 1. Oktober.