Berlin (epd). Der Kanzlerkandidat von CDU und CSU, Armin Laschet, hat sich für ein verstärktes Engagement der Bundesländer bei der Aufnahme von gefährdeten Menschen aus Afghanistan ausgesprochen. Es sollten mehr Länder die rechtliche Möglichkeit nutzen, Landesaufnahmeprogramme einzurichten, sagte der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen am Sonntag im Deutschlandfunk. Zuletzt hatte den Angaben zufolge das Bundesinnenministerium die notwendige Zustimmung dazu verweigert.
Laschet erklärte, er gehe davon aus, dass das Innenministerium dies künftig ermöglichen werde. Im Augenblick gebe es jedoch noch keine große Zahl von entsprechenden Anträgen der Länder.
Laschet erinnerte daran, dass Baden-Württemberg 2016 Jesidinnen aus dem Nordirak durch ein Landeskontingent aufgenommen hatte. Wenn es jetzt wieder die Möglichkeit gebe, bedrohten Frauen zu helfen, sei er sicher, dass es auch die Zustimmung des Bundes dazu geben werde, sagte er.
Baden-Württemberg nahm 2015 und 2016 mehr als 1.000 Angehörige der religiösen Minderheit auf. Schätzungen zufolge leben mehr als 200.000 Jesiden in Deutschland - es ist die größte Gemeinde außerhalb des Iraks.