Manchmal bekomme Katharina Rogge-Balke einen ganz direkten Anruf. "Ich möchte der Kirche etwas vererben, wie geht das?", heiße es dann unvermittelt, so berichtet das Haus der kirchlichen Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.
"Ich suche immer erstmal das Gespräch mit jemandem, der etwas vererben möchte", sagt die Referentin für Erbschaftkommunikation. Seit sechs Jahren arbeitet die promovierte Historikerin als Erbschafts-Referentin im Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. "Das Thema Vererben wird immer wichtiger", sagt sie. "Es gibt zunehmend Menschen, die über teilweise große Vermögen verfügen und diese gemeinnützig einsetzen wollen." Eine ihrer Aufgaben sieht sie darin, potenzielle Erblasser über die Möglichkeiten zu informieren, die die Kirche als Erbin bietet. "Wir haben beispielsweise über 450 Stiftungen in der Landeskirche, die soziale und gemeinnützige Ziele verfolgen" sagt Rogge-Balke.
Dort können Erblasser zustiften, einen Stiftungsfonds oder auch eine neue Stiftung gründen. "Gut ist es, wenn der Kontakt zu den potenziellen Erblassern vor Ort geknüpft werden kann, denn dort sind die Menschen verankert", sagt die Referentin. Rund 20 hauptberufliche Fundraiser und etliche Ehrenamtliche in Stiftungen sind in den Sprengeln der Landeskirche zu Erbschaftsfragen ansprechbar. Rogge-Balke schult sie, ebenso wie auch Pastorinnen und Pastoren, Kirchenvorstände oder Stiftungskuratorien, zum Thema Testament und Vererben. "Wichtig für uns als Kirche ist, dass wir im Kontakt mit potenziellen Erblassern unsere Rollen als Seelsorgende und Beratende in Fragen der Lebensplanung trennen", sagt sie. "So können wir dem Vertrauen gerecht werden, das Menschen in uns setzen."
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Um die komplexen Themen Testament und Erbschaft anschaulich vermitteln zu können, hat Rogge-Balke jetzt gemeinsam mit zwei Studentinnen der Kunsthochschule Kassel einen kurzen Film produziert. Zum "Internationalen Tag des Testaments" am 13. September wird er der Öffentlichkeit vorgestellt. Als Sprecherin führt Dr. Stephanie Springer, die Präsidentin des Landeskirchenamtes Hannover, durch eine Familiengeschichte rund um das Thema "Erbschaft und Generationenvertrag".
Der Film ist mit den Mitteln der Animationstechnik gedreht, das vermittelt ihm trotz der thematischen Ernsthaftigkeit auch eine Leichtigkeit. "Kirchengemeinden und andere Interessierte können den Film gerne nutzen", sagt Rogge-Balke. "Vielleicht senkt er für einige Menschen auch die Hemmschwelle, sich mit dem Thema Erbschaft auseinanderzusetzen."