Leipzig (epd). In Deutschland sterben nach Angaben der Stiftung Deutsche Depressionshilfe jeden Tag 25 Menschen durch Suizid. Zugleich begingen täglich schätzungsweise 500 Personen einen Suizidversuch, teilte die Stiftung am Freitag in Leipzig anlässlich des Weltsuizidpräventionstages am 10. September mit. Wegen der Corona-Maßnahmen sei mit einer Zunahme der Suizidversuche zu rechnen. Auch die geplanten Neuregelungen zum assistierten Suizid könnten zu einem Anstieg führen.
In Deutschland sterben den Angaben zufolge jährlich rund 9.300 Menschen durch Suizid. Zwei von drei Suiziden würden von Männern verübt. Insbesondere ältere Männer über 70 Jahre hätten ein drastisch erhöhtes Risiko. Suizidversuche würden hingegen am häufigsten von jungen Frauen verübt.
„Die überwältigende Mehrheit der Suizide in Deutschland sind keine Freitode, sondern die tragische Folge schwerer psychischer Erkrankungen“, erklärte Ulrich Hegerl, Psychiater und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. So gingen Depressionen mit großem Leiden und tiefer Hoffnungslosigkeit einher. In den vergangenen 40 Jahren habe sich die Zahl der Suizidopfer allerdings halbiert. Dies sei vor allem auf die bessere Versorgung von Menschen mit Depressionen und anderen psychiatrischen Erkrankungen zurückzuführen. Den allermeisten Menschen mit Depressionen könne mit Medikamenten und Psychotherapie geholfen werden, hieß es.
