Klimaschutz: Umweltverbände mahnen deutsche Konzerne ab

Klimaschutz: Umweltverbände mahnen deutsche Konzerne ab

Berlin (epd). Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Greenpeace haben die Automobilkonzerne BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen sowie den deutschen Gas- und Erdölproduzenten Wintershall Dea wegen mangelndem Klimaschutz abgemahnt. Entsprechende Unterlassungserklärungen seien den Konzernen am Freitag zugestellt worden, teilte der Anwalt der DUH, Remo Klinger, in Berlin mit. Die Verbände setzen den Konzernen eine Frist bis 20. September, im Falle von VW bis Ende Oktober, die Erklärungen zu unterschreiben. Tun sie das nicht, würden die Konzerne verklagt.

Die Autohersteller sollen sich in den Unterlassungserklärungen unter anderem verpflichten, bis spätestens 2030 den Verkauf klimaschädlicher Verbrenner zu stoppen. Wintershall Dea soll spätestens ab 2026 keine neuen Öl- und Gasfelder mehr erschließen. Die Enddaten für Verbrennungsmotoren und fossile Brennstoffe würden sich unter anderem aus Berechnungen des Weltklimarates (IPCC) und der Internationalen Energieagentur (IEA) ergeben, sagte Klinger.

Klägerinnen und Kläger in dem Verfahren sind die DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner und Jürgen Resch, die stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz, der Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, Martin Kaiser, und die „Fridays-for-Future“-Aktivistin Clara Mayer.

„Wer Klimaschutz verzögert, schadet anderen, und verhält sich damit rechtswidrig“, sagte Greenpeace-Anwältin Roda Verheyen. Das sei seit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts im März eindeutig und das gelte auch und gerade für die deutsche Autoindustrie mit ihrem gigantischen globalen CO2-Fußabdruck.