Berlin (epd). Berlin will die Obdachlosigkeit in der Stadt bis 2030 überwinden. Einen Masterplan dafür legte Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) am Freitag vor. Erreicht werden solle dieses Ziel durch eine Reihe von Maßnahmen und grundlegende Veränderungen im bestehenden Hilfesystem, erklärte die Sozialsenatorin. Immer mehr Menschen in Berlin würden obdach- und wohnungslos. Dies sei nicht hinnehmbar, sagt Breitenbach. „Die Gesellschaft wird daran gemessen, wie sie mit den ärmsten Menschen umgeht“, unterstrich die Linken-Politikerin.
Konkret will die Senatorin etwa das Prinzip „Housing First“ zur Regel machen. Das bedeutet, Betroffene ziehen nicht erst in Notquartiere, sondern gleich in eine Wohnung, erhalten aber weiter Beratung. Bei der ersten Berliner Obdachlosenzählung im Januar 2020 waren knapp 2.000 Menschen erfasst worden, die auf der Straße leben. Viele kamen aus anderen EU-Staaten, 84 Prozent waren männlich und alleinlebend.
