Berlin (epd). Deutsche und Polen haben am Mittwoch gemeinsam in Berlin mit einem stillen Gedenken an den deutschen Überfall auf Polen und den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vor 82 Jahren erinnert. Bei der Veranstaltung auf dem Britischen Soldatenfriedhof Heerstraße legten der Polen-Beauftragte der Bundesregierung, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), und der polnische Botschafter, Andrzej Przylebski, gemeinsam Kränze nieder.
Auf dem von 1955 bis 1957 errichteten Britischen Soldatenfriedhof sind über 3.500 Soldaten aus den Commonwealth-Staaten bestattet, aber auch einige polnische Kriegstote. Woidke bezeichnete den Antikriegstag am 1. September als eine „ewige Verpflichtung“, für Frieden, Freiheit und Demokratie einzutreten.
Was am 1. September 1939 mit dem verbrecherischen Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen seinen Anfang nahm, habe zu Abermillionen von Toten auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs und zu Flucht und Vertreibung auf dem ganzen Kontinent geführt, sagte der Ministerpräsident. Die Menschen in Europa hätten bis zum Fall des Eisernen Vorhangs schwer an den Folgen dieses Krieges getragen. Die Saat der Gewalt sei bereits mit dem Machtantritt der Nazis 1933 gelegt worden.
Am 1. September 1939 begann mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen der Zweite Weltkrieg, der bis 1945 geschätzt 70 Millionen Menschen das Leben kostete. Die meisten Opfer hatte die Sowjetunion mit 24 Millionen Toten zu beklagen. In Polen kamen 5,6 Millionen Menschen um, in Deutschland 7,7 Millionen.