Genf (epd). Mehr Kinder als jemals zuvor befinden sich laut den UN auf der Flucht oder leben als Migranten. Die Gesamtzahl der betroffenen Mädchen und Jungen belaufe sich auf nahezu 60 Millionen, erklärte das Kinderhilfswerk Unicef am Freitag in Genf.
Seit 2015 habe sich die diese Zahl um rund zehn Millionen erhöht, heißt es in einem Unicef-Bericht. Rund 35,5 Millionen Mädchen und Jungen lebten derzeit als Flüchtlinge oder als Migranten außerhalb ihres Geburtslandes. Darüber hinaus irrten 23,3 Millionen Kinder als Binnenflüchtlinge in ihrem Heimatland umher.
Unicef wies darauf hin, dass 2020 neun von zehn unbegleiteten Kindern, die in Europa um Asyl baten, Jungen gewesen sein. Mädchen und Jungen hätten oft unterschiedliche Gründe für eine Flucht oder die Migration. Jungen würden eher als diejenigen betrachtet, die den Unterhalt für die Familien sichern könnten. Mädchen hingegen verlassen den Angaben zufolge oft ihre Heimat, um einer frühen Verheiratung zu entgehen oder sexueller Gewalt in Konflikten zu entkommen. Mädchen sind laut Unicef nach in mehr Fällen das Opfer von Menschenhandel als Jungen.