Dresden (epd). Sachsen will auf der Grundlage soziodemografischer Daten gezielt Impfskeptiker ansprechen. „Wir werben weiter gezielt für die Coronaschutzimpfung und möchten dabei möglichst viele Menschen erreichen“, erklärte Sozialministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag in Dresden: „Deshalb werden wir uns demnächst direkt an die Haushalte wenden, wo wir die Zielgruppe vieler noch nicht geimpfter Menschen vermuten.“
Dafür vorbereitet seien unter anderem eine Postwurfsendung, Anzeigen in Tages- und Wochenpresse sowie Social-Media-Filme. Grundlage dafür sei die Datenbasis der mikrogeografischen Zielgruppenanalyse der Studie „Covid-19 in Sachsen“ des Mercator Forums für Migration und Demokratie (MIDEM) an der TU Dresden.
Menschen, die einer Coronaschutzimpfung skeptisch gegenüberstehen, lassen sich demnach anhand bestimmter Merkmale beschreiben. Die MIDEM-Studie habe die höchste Zahl der Impfskeptiker bei Menschen mit geringem Einkommen gezeigt, die als Arbeiterinnen und Arbeiter oder Freiberufler tätig sind, zwischen 31 und 40 Jahre alt sind, einen Realschulabschluss haben und Parteiensympathie für die AfD hegen.
Im Erzgebirgskreis sei der Anteil der für die Impfwerbung besonders relevanten Zielgruppe mit 30 Prozent besonders hoch, teilte das Sozialministerium weiter mit. Auf Gemeindeebene liege der Anteil dieser Bevölkerungsgruppe sogar bei bis zu 34 Prozent. In Gesamtsachsen zählten 25,6 Prozent der Einwohner zu den Impfskeptikerinnen und -skeptikern. Bundesweit seien es 19,7 Prozent.