Brüssel, Köln (epd). Europa sollte nach Ansicht von Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn Flüchtlinge organisiert aus Afghanistan aufnehmen, um ihnen eine lebensgefährliche Flucht auf eigene Faust zu ersparen. Die EU sollte mit Vermittlung des Flüchtlingshilfswerks UNHCR über das sogenannte Resettlement Menschen die Ausreise ermöglichen, erklärte Asselborn in einem am Montag im Deutschlandfunk ausgestrahlten Interview.
Es gehe vor allem um Frauen und Mädchen, sagte Asselborn. Sie wollten sich „nicht von bärtigen Männern sagen lassen wollen, wie sie zu leben haben“. Asselborn brachte die Zahl von 40.000 oder 50.000 Menschen ins Spiel, die unter anderem nach der Einwohnerzahl auf die EU-Länder verteilt werden sollten. „Das wäre ein Zeichen gewesen, das Europa sehr gut tun würde, was auch die Glaubwürdigkeit Europas stärken würde.“
Allerdings zeigte sich der Luxemburger skeptisch, in der EU-Flüchtlingspolitik eine gemeinsame Linie zu finden. Seit 2015 gebe es immer wieder Länder, die Flüchtlinge nicht aufnehmen wollten. Dies bedrohe die gesamte politische Solidarität in Europa.