Frankfurt a.M. (epd). Das Rettungsschiff „Geo Barents“ mit 322 Flüchtlingen an Bord darf im sizilianischen Hafen Augusta anlegen. Die Behörden hätten der Besatzung den Hafen für die Anlandung zugewiesen, erklärte die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“, die das Schiff betreibt, in der Nacht auf Montag. Die Wartezeit von mehreren Tagen auf dem Schiff habe die Geretteten körperlich und psychisch belastet. „Wir sind froh, bald an einem sicheren Ort anlanden zu können.“
Die Besatzung hatte die Menschen in mehreren Einsätzen seit dem 5. August gerettet. Am Sonntag sagte der Leiter des Such- und Rettungsteams, Iasonas Apostolopoulos, die Situation sei für die Geretteten inzwischen inakzeptabel. An Bord seien 95 Minderjährige, 84 von ihnen ohne Begleitung eines Erwachsenen. Das jüngste Kind sei zwei Wochen alt. Einige Flüchtlinge bräuchten medizinische Hilfe, alle seien erschöpft.
Das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Bislang sind in diesem Jahr laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 1.214 Migranten beim Versuch ums Leben gekommen, das Mittelmeer zu überqueren. Doch die Dunkelziffer wird weitaus höher geschätzt.