Mehrheit der Deutschen für internationale Krisenbewältigung

Mehrheit der Deutschen für internationale Krisenbewältigung

Gütersloh (epd). Globale Probleme können nach Meinung der Mehrheit der Deutschen nur in internationaler Zusammenarbeit gelöst werden. Vor allem die junge Generation sehe einen großen Mehrwert in der weltweiten Verständigung bei der Bewältigung von Krisen, erklärte die Bertelsmann Stiftung am Freitag in Gütersloh bei der Präsentation einer Umfrage. Demnach erhoffen sich 84 Prozent der Befragten Vorteile für den Klimaschutz. Als weitere profitierende Politikfelder nannten jeweils mindestens 80 Prozent Terrorismusbekämpfung, Schutz der Grund- und Menschenrechte sowie Krankheits- und Armutsbekämpfung.

Die Generation der unter 30-Jährigen bewerte die internationale Kooperationen in allen Bereichen als wirkungsvoller als die Gruppe der über 60-Jährigen, erklärte die Stiftung. Insgesamt jeder Zweite erwarte, dass internationale Organisationen bei der Lösung globaler Probleme eine stärkere Rolle spielen würden.

Zugleich sehen Befragte die internationale Zusammenarbeit offenbar großen Belastungen ausgesetzt. 44 Prozent rechneten damit, dass nach Großbritannien weitere Staaten aus der EU austreten werden, hieß es. Etwa ebenso viele (46 Prozent) erwarteten dauerhafte Finanz- und Wirtschaftskrisen infolge der Verschuldung durch die Corona-Hilfen. Fast drei von vier Befragten (72 Prozent) gingen von einer Zunahme staatlicher Überwachungsmaßnahmen mithilfe künstlicher Intelligenz aus. Fast jeder vierte befürchte für dieses Jahrzehnt kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den USA und China.

Für die repräsentative Untersuchung befragte das Meinungsforschungsinstitut Kantar zwischen dem 5. und 10. August telefonisch mehr als 1.000 Menschen in Deutschland ab 14 Jahren.