Dresden, Pirna (epd). Zwei Monate nach ihrer Abschiebung aus Sachsen ist eine georgische Familie nach Deutschland zurückgekehrt. „Heute landete die Mutter mit sechs Kindern in Berlin - Vater und ein Kind reisen nach“, schrieb der sächsische Flüchtlingsrat am Mittwoch auf Twitter.
Die Journalistin Franziska Klemenz, die für die „Sächsische Zeitung“ das Schicksal der Familie seit Wochen begleitet, berichtete auf ihrem Twitter-Account, dass die Familie noch am Mittwoch nach Pirna zurückkehrt sei und vorerst in Quarantäne müsse. Der Vater und eine Tochter hätten wegen einer Covid-19-Infektion in Georgien bleiben müssen.
Die 2013 nach Deutschland eingereiste Familie war am 10. Juni in einer Nacht-und-Nebel-Aktion nach Georgien abgeschoben worden. Nach Beschwerden ordnete das Sächsische Oberverwaltungsgericht am 13. August in einem Eilverfahren die Rückholung der Familie an.
Laut den Richtern haben die elf und zehn Jahre alten Kinder der Familie Anspruch auf eine Duldung in Deutschland, bis über den Aufenthalt der Familie eine rechtskräftige Entscheidung vorliegt. Sie besuchten seit vier Jahren erfolgreich das Gymnasium beziehungsweise die Grundschule. Es handele sich bei ihnen damit um Jugendliche und Heranwachsende, bei denen angenommen werden könne, dass sie gut integriert seien, hieß es. Ihre Eltern und Geschwister hätten aufgrund des Bestehens einer familiären Lebensgemeinschaft zum Zeitpunkt der Abschiebung ebenfalls einen Anspruch auf Erteilung einer Duldung.