Berlin (epd). Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), hat hervorgehoben, dass die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse keine Impfpflicht gegen das Coronavirus beinhalten. „Die gibt es nicht“, betonte Müller am Mittwoch im Inforadio des RBB. Allerdings erläuterte er, dass der Druck auf Menschen ohne Impfung bewusst erhöht werde.
Müller, der derzeit der Ministerpräsidentenkonferenz vorsteht, sprach von einem „ernst gemeinten und ausdrücklichen Hinweis“ an die Menschen, die Impfangebote anzunehmen: „Macht es, sonst wird es für euch kompliziert und möglicherweise auch teurer.“
Den Bund-Länder-Beschlüssen vom Dienstag zufolge gilt spätestens vom 23. August an die sogenannte 3G-Regel für Besucherinnen und Besucher von Krankenhäusern und Heimen, für Feste, Kultur- und Sportveranstaltungen in Innenräumen sowie für die Innengastronomie. Auch Fitness-Studios, Schwimm- und Sporthallen sowie Friseure, Kosmetikerinnen und Hotel-Betriebe müssen sich Test- oder Impfnachweise oder aber Zertifikate über eine Genesung vorlegen lassen. Ab dem 11. Oktober werden Corona-Tests bis auf Ausnahmen nicht mehr vom Staat finanziert.
In Deutschland sind derzeit 55,1 Prozent der Bevölkerung vollständig und 62,5 Prozent einmal geimpft. Der Zulauf zu den Impfangeboten sinkt aber seit Wochen. Die sogenannte Herdenimmunität ist nach Schätzung des Robert Koch-Instituts bei einer Impfquote von mehr als 80 Prozent erreicht.