Frankfurt a.M., Cox's Bazar (epd). In Bangladesch hat eine Corona-Impfkampagne für die mehr als eine Million Rohingya-Flüchtlinge in dem Land begonnen. Der erste Impfling war ein 64-jähriger Mann, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag auf Twitter erklärte. In den kommenden drei Tagen sollen demnach knapp 50.000 Rohingya ab 55 Jahren immunisiert werden.
Derzeit leben in den Camps im Distrikt Cox's Bazar mehr als eine Million Rohingya-Flüchtlinge unter prekären Bedingungen. Hinzu kommen knapp 20.000 Flüchtlinge, welche die Regierung auf die Insel Bhasan Char bringen ließ, um die überfüllten Camps zu entlasten. Die meisten Rohingya waren vor knapp vier Jahren wegen einer brutalen Offensive des Militärs im benachbarten Myanmar über die Grenze geflohen.
In der Region Cox's Bazar im Südosten von Bangladesch wurden offiziell 20.000 Corona-Infektionen und 200 Todesfälle gemeldet. Seit Beginn der Pandemie hat Bangladesch knapp 1,4 Millionen Ansteckungen und fast 23.000 Todesfälle registriert. Fachleute gehen von weitaus höheren Zahlen aus. Nur ein Bruchteil der mehr als 166 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner des südasiatischen Landes ist vollständig immunisiert.