Düsseldorf (epd). NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) schließt auch bei einer weiter steigenden Zahl von Corona-Infektionen in Nordrhein-Westfalen einen flächendeckenden Lockdown aus. „Wir wollen, müssen und werden einen neuen Lockdown verhindern“, sagte der Kanzlerkandidat der Union am Dienstag in einer Sondersitzung des Landtages in Düsseldorf. Die Pandemie verlaufe in Wellen, und es sei dank einer „großen Gemeinschaftsleistung“ gelungen, die bislang drei Corona-Wellen zu brechen. Nun gehe es mit Blick auf eine drohende vierte Corona-Welle darum, „nicht leichtfertig, aber entschlossen“ zu handeln. Man stehe derzeit „an einem anderen Punkt der Pandemie“, da man mehr über das Virus, die Pandemie und deren Bekämpfung wisse.
Aktuell steigt die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen auch in NRW wieder an und lieg derzeit bei 34,9. Laschet erläuterte: „Unsere größte Aufgabe bleibt es, mit dem Virus zu leben.“ Im Vorfeld der für Dienstag anstehenden Bund-Länder-Konferenz nannte der Ministerpräsident fünf Punkte, mit denen die Pandemie bekämpfen werden solle. Dazu zählten eine Ausweitung der Corona-Tests, mehr Anreize für Corona-Schutzimpfungen, eine Impfoffensive, eine bessere Erfassung des Pandemiegeschehens und eine Verlängerung der epidemischen Lage. In den Kitas, Schulen und Universitäten sprach er sich für Präsenzbetrieb unter Einhaltung der Hygieneregeln aus. Bei Infektionen sollten möglichst nicht mehr komplette Klassen und Gruppen geschlossen werden.
Zugleich unterstrich der Ministerpräsident, dass Menschen, die sich nicht impfen lassen wollten, nicht die gleichen Freiheiten genießen könnten wie Geimpfte oder Genesene. Die Impfungen seien „ein Akt des Eigenschutzes und auch der Solidarität“, betonte er. Wer sich nicht impfen lassen wolle, müsse die Konsequenzen tragen: „Und es gibt nicht nur die eigene Freiheit, sondern auch die Freiheitsrechte der anderen.“ In diesem Zusammenhang sei es auch angemessen, dass ab Anfang Oktober Corona-Schnelltests nicht mehr kostenlos sein sollen.