Düsseldorf (epd). Die Beseitigung der Flutschäden und der Wiederaufbau werden nach den Worten von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) allein in Nordrhein-Westfalen mehr als 13 Milliarden Euro kosten. Mit ähnlichen, wenn nicht höheren Ausgaben müsse für Rheinland-Pfalz gerechnet werden, sagte Laschet in einer Sondersitzung des nordrhein-westfälischen Landtags am Montag in Düsseldorf. Er zeigte sich dankbar für die Solidarität der anderen Bundesländer, die signalisiert hätten, bis zu 30 Milliarden Euro für die Aufbauhilfe aufzubringen.
Um die gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen, seien Sondersitzungen von Bundestag und Bundesrat nötig, sagte Laschet. Damit sei noch im August zu rechnen. Die auf den Weg gebrachte Soforthilfe, die derzeit ausgezahlt werde, sei nur „ein erster Schritt, um erste Not zu lindern“. Jetzt müsse der Wiederaufbau entschlossen vorangebracht werden, und die zerstörten Orte müssten wieder aufgebaut werden, um den betroffenen Menschen „eine Zukunftsperspektive zu geben“, erklärte der Ministerpräsident.
Laschet sagte, es werde bis zu einem Jahrzehnt dauern, die Städte wieder „in altem Glanz erstrahlen“ zu lassen. Er kündigte an, der Hauptgeschäftsführer der IHK Westfalen Nord, Fritz Jaeckel, werde als Beauftragter für den Wiederaufbau eingesetzt. Er solle Menschen, die Wohnungen und Häuser verloren hätten, und Behörden unterstützen. Jaeckel habe als Beamter umfangreiche Erfahrungen bei der Bewältigung der Flutkatastrophen in Sachsen 2002 und 2013 erworben.
Vor Beginn der Sondersitzung gedachten die Abgeordneten in einer Schweigeminute der Opfer der Flutkatastrophe. Allein in Nordrhein-Westfalen waren dabei Mitte Juli 47 Menschen ums Leben gekommen, insgesamt starben in NRW und Rheinland-Pfalz 180 Menschen.