Potsdam (epd). Eine ambitionierte Energiewende ist einer neuen Studie zufolge nicht nur gut fürs Klima, sondern zahlt sich auch wirtschaftlich aus. Länder, die zielstrebig auf erneuerbare Energieträger umstellen, verbesserten damit ihre Chancen auf wirtschaftliche Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit, teilte das Potsdamer IASS-Institut für Nachhaltigkeitsforschung am Montag unter Berufung auf die Studie mit. Vor allem Schwellen- und Entwicklungsländer mit steigendem Energiebedarf, die noch stark auf fossile Brennstoffe setzen und wenig Zugang zu privaten Investitionen in erneuerbare Energien sowie zur Technologieentwicklung haben, könnten dabei jedoch weiter ins Hintertreffen geraten.
Zwischen Vorreitern und Nachzüglern beim Ausstieg aus der Kohlenstoffwirtschaft drohten so neue Spannungen, hieß es. Der Internationalen Organisation für Erneuerbare Energien (IRENA) zufolge entfielen derzeit 95 Prozent der installierten Kapazitäten klimaschonender Energieerzeugung auf nur 16 Prozent aller Länder, die bereits hoch entwickelt seien. Diese Kluft drohe sich zu vertiefen.
Nachzügler bei der Dekarbonisierung seien in den kommenden zehn Jahren deutlich höheren Transformationsrisiken ausgesetzt, hieß es. Ihre industrielle Wettbewerbsfähigkeit sinke und das Risiko für ökonomische Instabilität steige. Es sei deshalb eine stärkere Unterstützung für Schwellen- und Entwicklungsländer nötig. Die Politik müsse Rahmenbedingungen schaffen, die es allen Ländern ermöglichen, die Dekarbonisierung voranzutreiben. Dazu gehöre auch, den Technologietransfer zu stärken.