Hamburg (epd). Ein deutsches Team will nachhaltige Mobilität in Afrika voranbringen: Ein speziell auf afrikanische Bedürfnisse abgestimmtes E-Bike soll im Oktober in Uganda auf den Markt kommen. Schauspieler und Regisseur Bjarne Mädel stellte das „AfriCroozE“ als Schirmherr am Freitag in Hamburg vor. Die Hamburger Nichtregierungsorganisation Eurist hat das Fahrzeug gemeinsam mit dem Fahrrad-Produzenten HNF Nicolai aus Biesenthal (bei Berlin) und der ugandischen Fahrrad-Organisation Fabio entwickelt.
Das Rad sei besonders robust gebaut und habe einen extra großen Gepäckträger, sagte Jürgen Perschon, Gründer von Eurist und Initiator des „African E-Bike“. Damit sei es speziell für den afrikanischen Markt konzipiert. Es könne bis zu 100 Kilo schwere Lasten zusätzlich zum Fahrer tragen oder in einem Anhänger ziehen. „Der Transport eines 100 kiloschweren Wasserkanisters durch unebenes Gelände und Sand sollte kein Problem sein.“ Das E-Bike hat eine Reichweite von 50 Kilometern und fährt bis zu 30 Stundenkilometer schnell.
Es werde verschiedene Varianten geben, sagte Perschon. So könne das E-Bike als Ambulanzfahrzeug in entlegenen Dörfern eingesetzt werden. Außerdem soll es etwa für den Wassertransport genutzt werden: „Das bedeutet eine bessere Trinkwasserversorgung, mehr Jobs und eine Stärkung von Frauen.“ Denn das Wasserholen sei in Afrika meist Aufgabe der Frauen. Außerdem sei es umweltfreundlich - es lässt sich über ein Handykabel mit Strom aus Sonnenenergie laden.
Finanziert werden sollen die dunkelbraunen Afrika-E-Bikes durch Spenden, Mikrokredite und die Einbindung in internationale Entwicklungshilfeprojekte. Das traditionelle Fahrrad habe in Afrika kein gutes Image, sagte Perschon. E-Bikes seien hingegen im Kommen.