Frankfurt a.M. (epd). Die „Sea-Watch 3“ mit 257 Flüchtlingen an Bord darf den sizilianischen Hafen Trapani anlaufen. Die italienischen Behörden hätten dem privaten Seenotrettungsschiff den Hafen zugewiesen, erklärte die Betreiberorganisation Sea-Watch am Freitagmorgen auf Twitter. Die Flüchtlinge und Migranten an Bord seien „erleichtert und unglaublich glücklich, bald an einem sicheren Ort an Land gehen zu können“.
Die „Sea-Watch 3“ hatte die Menschen seit vergangenem Freitag bei mehreren Einsätzen aus Seenot gerettet. Mehrere Überlebende wurden bereits aus gesundheitlichen Gründen evakuiert. Die von SOS Méditerranée betriebene „Ocean Viking“ wartet noch auf die Zuweisung eines Hafens für die 553 Flüchtlinge und Migranten an Bord des Rettungsschiffs. Die zuständigen Behörden hätten der Crew noch keinen Ort zugewiesen, sagte die SOS-Méditerranée-Sprecherin Petra Krischok dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Derweil hat das von „Ärzte ohne Grenzen“ betriebene Rettungsschiff „Geo Barents“ im Mittelmeer 25 Flüchtlinge aus Seenot gerettet. Unter den Geretteten seien zehn unbegleitete Kinder und Jugendliche, erklärte die Organisation am Donnerstagabend auf Twitter.
Das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Es gibt dort keine staatlich organisierte Seenotrettung für Migranten aus Afrika, die regelmäßig auf der gefährlichen Überfahrt nach Europa in Seenot geraten. Einzig private Organisationen halten mit verschiedenen Schiffen Ausschau nach gefährdeten Menschen. Bislang sind in diesem Jahr laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 1.180 Menschen ums Leben gekommen.