Regensburg, Bonn (epd). Die Unesco hat den Donaulimes zum Weltkulturerbe erklärt. Die historische Grenze des antiken Römischen Reiches sei damit auf gemeinsamen Vorschlag von Deutschland, Österreich und der Slowakei in die Welterbeliste eingetragen worden, teilte die Deutsche Unesco-Kommission am Freitag mit. In seinem bayerischen Abschnitt erstreckt sich der Donaulimes von Bad Gögging im Landkreis Kelheim über Regensburg und Straubing bis nach Passau.
Mit der Aufnahme der Stätten am Donaulimes spreche die Unesco den Grenzen des Römischen Reiches in seinem westlichen Teil einen „außergewöhnlichen universellen Wert“ zu, sagte der bayerische Kunstminister Bernd Sibler (CSU) am Freitag laut Mitteilung: „Ich bin stolz auf diese großartige Auszeichnung. Der Donaulimes ist die erste Welterbestätte, deren deutsche Anteile überwiegend in Niederbayern liegen.“ Für die Regionen liege darin eine große Chance, ihr reiches kulturelles Erbe noch sichtbarer zu machen.
Insgesamt verläuft der eingetragene Welterbeabschnitt über 600 Kilometer von Niederbayern über Österreich bis in die Slowakei. Der Donaulimes bezeichnet den historischen Teil der römischen Militärgrenze entlang der Donau. An ihr befinden sich zahlreiche ehemalige Türme, Kastelle und Zivilsiedlungen. Über Jahrhunderte waren hier Soldaten mit ihren Familien stationiert, arbeiteten und lebten am Limes.
Die Entscheidung war mit Spannung erwartet worden, nachdem Ungarn kurzfristig seine Bewerbung zurückgezogen hatte. Das Komitee hatte daraufhin die eigentlich für Montag geplante Entscheidung verschoben und weitere Beratungen anberaumt. Bereits am Dienstag wurde der Niedergermanische Limes in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen.
Bei der bis diesen Samstag (31. Juli) tagenden Unesco-Sitzung war auch das mittelalterliche jüdische Erbe der sogenannten „SchUM“-Gemeinden von Mainz, Worms und Speyer in die Welterbe-Liste aufgenommen worden. Bereits am Samstag kamen unter anderem das Jugendstilensemble Mathildenhöhe in Darmstadt und elf historisch bedeutsame europäische Kurorte, darunter Bad Ems, Baden-Baden und Bad Kissingen, neu in die Welterbeliste. Deutschland verzeichnet damit laut Unesco insgesamt 51 Welterbestätten.