Bonn (epd). Die Unesco hat den Donaulimes zum Weltkulturerbe erklärt. Die historische Grenze des Römischen Reiches sei auf gemeinsamen Vorschlag von Deutschland, Österreich und der Slowakei in die Welterbeliste eingetragen worden, teilte die Deutsche Unesco-Kommission am Freitag in Bonn mit. Ungarn war kurz zuvor unerwartet aus dem gemeinsamen Verfahren ausgestiegen.
Mit der Aufnahme dieser Stätten spreche die Unesco den Grenzen des Römischen Reiches in seinem westlichen Teil einen „außergewöhnlichen universellen Wert“ zu, erklärte der bayerische Kunstminister Bernd Sibler (CSU) und betonte: „Der Donaulimes ist die erste Welterbestätte, deren deutsche Anteile überwiegend in Niederbayern liegen.“
Der Donaulimes bezeichnet den Teil der römischen Militärgrenze entlang der Donau. An ihr befinden sich zahlreiche ehemalige Türme, Kastelle und Zivilsiedlungen. In Bayern erstreckt sich die historische Grenzlinie von Bad Gögging im Landkreis Kelheim über Regensburg und Straubing bis nach Passau. Der eingetragene Abschnitt des Donaulimes verläuft über 600 Kilometer von Niederbayern über Österreich bis in die Slowakei.
Das Welterbekomitee der UN-Kulturorganisation hatte in dieser Woche bereits das mittelalterliche jüdische Erbe der sogenannten „SchUM“-Gemeinden von Mainz, Worms und Speyer und den Niedergermanischen Limes in Deutschland und den Niederlanden in die Welterbe-Liste aufgenommen.