Berlin (epd). Berlin wird aus humanitären Gründen in den kommenden fünf Jahren zusätzlich 100 Menschen jährlich aufnehmen, die in den Libanon geflüchtet sind. Damit werde ein Beschluss des Abgeordnetenhauses von Ende 2018 umgesetzt, teilte Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Montag mit. Das Parlament hatte vor zweieinhalb Jahren beschlossen, ein Aufnahmeprogramm zur humanitären Hilfe für besonders Schutzbedürftige zu entwickeln. Die Aufnahme erfolgt außerhalb der sonst üblichen Asylverfahren.
Aufgenommen werden sollen insbesondere Personen mit syrischer und irakischer Staatsangehörigkeit, die derzeit im Libanon Zuflucht gefunden haben, so Geisel. Der Libanon habe im Verhältnis zu seiner Gesamteinwohnerzahl weltweit mit Abstand die meisten syrischen Geflüchteten aufgenommen. Die Auswahl der aufzunehmenden Personen erfolge unter Einbeziehung der Expertise des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR).
Das neue Landesaufnahmeprogramm musste laut Geisel zuvor mit dem Bund abgestimmt werden. Wegen der Corona-Pandemie sei es zu Verzögerungen gekommen. „Mit der Berliner Landesaufnahmeanordnung Libanon können wir besonders schutzbedürftigen Geflüchteten in Not einen sicheren Hafen bieten“, erklärte der Innensenator. Die ersten Familien sollen bereits in diesem Jahr nach Berlin kommen.