Duisburg (epd). Elf Jahre nach der Loveparade-Katastrophe in Duisburg haben am Samstag rund 150 Menschen der Opfer gedacht. Am Abend des 24. Juli 2010 sei für viele Menschen das gewohnte Leben weggebrochen, sagte der Sprecher des Kuratoriums der Stiftung Duisburg 24.7.2010, Jürgen Thiesbonenkamp, am Samstag an der Gedenkstätte der Katastrophe am Karl-Lehr-Tunnel. „Hoffnungen und Leben waren zerstört.“ Die Bilder von damals kämen wieder hoch, „wenn wir die Menschen sehen, denen das Hochwasser Leben und Existenz zerstörte“, erklärte Thiesbonenkamp.
Vor elf Jahren waren bei einer Massenpanik im Zugangsbereich der Loveparade insgesamt 21 Menschen gestorben und mehr als 600 verletzt worden. Hunderttausende Techno-Fans waren damals nach Duisburg gekommen, um auf dem Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs zu feiern.
Die Gedenkstätte am Ort der Loveparade-Katastrophe nannte Thiesbonenkamp einen Ankerplatz: „Hier können wir trauern, erinnern, hoffen und Kraft schöpfen gegen die Angst und die Wucht der Katastrophen,“ so der ehemalige Vorsitzende der Kindernothilfe. An diesem Ort wachse aber auch Hoffnung, Mut zum Handeln und Widerstandskraft.
Am Samstagnachmittag hatte in der evangelischen Salvatorkirche in Duisburg bereits ein Gedenkgottesdienst für die Angehörigen der Todesopfer vom 24. Juli 2010 stattgefunden. Am Freitagabend erinnerten zudem Bürgerinnen und Bürger mit der „Nacht der 1000 Lichter“ am Unglücksort an die Katstrophe.
Im Mai vergangenen Jahres war der Strafprozess am Landgericht Duisburg eingestellt worden, weil nach Überzeugung der Richter keinem der Angeklagten eine relevante individuelle Schuld an der Katastrophe bei der Loveparade 2010 zuzuschreiben war. Es habe sowohl vor der Musikveranstaltung als auch am Tag des Events ein kollektives Versagen von Verantwortlichen gegeben, so das Gericht.