Frankfurt a.M. (epd). Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind mindestens 20 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken. Das hätten Flüchtlinge und Migranten berichtet, die von der libyschen Küstenwache auf dem Mittelmeer abgefangen und nach Tripolis gebracht worden seien, sagte die IOM-Sprecherin Safa Msehli dem Evangelischen Pressedienst am Mittwoch. Insgesamt habe die libysche Küstenwache seit Dienstag mehr als 500 Flüchtlinge abgefangen.
Die libysche Küstenwache, die zu weiten Teilen aus Milizionären besteht und von der EU und europäischen Staaten finanziert und ausgebildet wird, steht immer wieder in der Kritik. Ihr wird vielfach vorgeworfen, Flüchtlinge illegal zur Rückkehr nach Libyen zu zwingen. In Libyen werden die Flüchtlinge in Lager gebracht, wo unmenschliche Bedingungen und Gewalt herrschen.
Das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Bislang sind in diesem Jahr laut der IOM mindestens 955 Menschen dabei ums Leben gekommen, auf diesem Weg nach Europa zu gelangen.