Berlin (epd). Der Französische Dom am Berliner Gendarmenmarkt öffnet seine Aussichtsplattform wieder für Besucherinnen und Besucher. Nach fast vier Jahren sanierungsbedingter Schließung der evangelischen Kirche sei ab Samstag wieder der Aufstieg über 254 Stufen in eine Höhe von 40 Metern möglich, teilte die Betreiberin der Plattform am Freitag in Berlin mit. Für Besuche müssten jedoch online Zeitfenstertickets gebucht werden.
Neue Betreiberin der Aussichtsplattform und der Veranstaltungsräume im Französischen Dom ist den Angaben zufolge seit Juli die Berliner Agentur „Besondere Orte“. Sie organisiert seit 2015 auch das Veranstaltungsmanagement für die Französische Friedrichstadtkirche direkt hinter dem Dom. Agentur und Französische Kirche hätten gemeinsam ein Konzept erarbeitet, mit dem die Gebäude "wieder zu lebendigen Orten im Herzen Berlins werden sollen, hieß es. Die Eröffnung der Aussichtsplattform sei der erste Schritt dazu. Ende Juli solle auch ein neues Restaurant, im September das Hugenottenmuseum und die Französische Friedrichstadtkirche geöffnet werden.
Der Französische Dom wurde von 1780 bis 1785 nach Plänen von Carl von Gontard im Auftrag Friedrichs des Großen als Schmuckturm ohne Funktion an die etwa 80 Jahre ältere Französische Friedrichstadtkirche angebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde das barocke Ensemble schwer beschädigt, die Turmkuppel wurde zerstört. In den 80er Jahren wurde der Dom mit neuer Aussichtsplattform und Glockenspiel wiederaufgebaut. Zwischen 2004 und 2006 wurde die Fassade saniert, die Sanierung des Inneren folgte von September 2017 bis April 2021.