Frankfurt a.M. (epd). Das Rettungsschiff „Ocean Viking“ mit 572 aus Seenot geretteten Flüchtlingen an Bord darf den sizilianischen Hafen Augusta anlaufen. Die italienischen Behörden hätten mitgeteilt, dass die Geretteten dort an Land gehen dürfen, twitterte die Organisation SOS Méditerranée, die das Schiff betreibt, am Donnerstagabend. „Die Erleichterung ist riesig, dass ihre Notlage auf See fast vorbei ist und die 6 Rettungen bald abgeschlossen sind“, hieß es.
Die „Ocean Viking“ hatte die Flüchtlinge und Migranten seit Ende vergangener Woche bei sechs Einsätzen im zentralen Mittelmeer gerettet. Mehrere Anträge auf Zuweisung eines sicheren Hafens waren in den vergangenen Tagen abgelehnt worden.
Von den insgesamt 572 Geretteten an Bord sind nach Angaben der Organisation 183 minderjährig. Davon seien 159 Kinder und Jugendliche ohne Begleitung von Erwachsenen. Auch zwei schwer körperlich behinderte Kinder sowie eine schwangere Frau seien an Bord.
Das Mittelmeer ist eine der gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Laut IOM sind in diesem Jahr bislang mindestens 898 Menschen bei dem Versuch ums Leben gekommen, auf diesem Weg nach Europa zu gelangen. Immer wieder warten private Seenotretter nach Einsätzen tagelang auf die Zuweisung eines sicheren Hafens durch die italienischen oder maltesischen Behörden.