Transparency kritisiert mangelnden Kampf gegen Geldwäsche

Transparency kritisiert mangelnden Kampf gegen Geldwäsche

Berlin (epd). Die Antikorruptionsorganisation Transparency Deutschland hat der Politik einen mangelnden Willen zur Bekämpfung illegaler Finanztransaktionen vorgeworfen. Deutschland habe weiterhin ein massives Problem mit Geldwäsche und gehe nicht ausreichend dagegen vor, heißt es in einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten Studie von Transparency.

Der Staat dürfe sich nicht länger allein auf die Bemühungen von zu Verdachtsmeldungen verpflichteten Berufsgruppen und Finanzinstituten verlassen, sagte Christoph Trautvetter, Autor der Studie und wissenschaftlicher Referent des Netzwerks Steuergerechtigkeit. Vielmehr müssten Unternehmen und Banken besser unterstützt, sensibilisiert, kontrolliert und bei Verstößen auch ausreichend sanktioniert werden.

Die Liste der Geldwäscheskandale der vergangenen Jahre mit Verbindungen nach Deutschland sei lang, hieß es weiter mit Verweis unter anderem auf Wirecard und die Panama Papers. Dabei gehe es um hunderte Milliarden Euro an illegalen Geldflüssen.

Die Studie kritisiert unter anderem fehlendes Problemverständnis bei den zuständigen Behörden und Politikern, viel zu geringe Ermittlungskapazitäten und anonyme Finanzmärkte. Zu den Handlungsempfehlungen zählen unter anderem eine bessere statistische Erfassung und gezielte Analyse von Geldflüssen, die Stärkung der Geldwäscheaufsicht im Finanz- und Nicht-Finanzsektor, ein Transparenz- und Immobilienregister, „das seinen Namen verdient“, sowie zusätzliches Personal in spezialisierten Behörden und eine verstärkte Zusammenarbeit in der EU und international.