Hilfsfonds entschädigt 93 Betroffene des Oktoberfestattentats

Hilfsfonds entschädigt 93 Betroffene des Oktoberfestattentats

München (epd). 93 Betroffene des Oktoberfestattentats von 1980 haben Unterstützungsleistungen aus einem 1,2 Millionen-Euro-Fonds der Stadt München, des Freistaats Bayern und des Bundes erhalten. Von 99 Anträgen habe man 93 stattgeben können, teilte die bayerische Landeshauptstadt am Montag mit. „Für viele Betroffene ist dies ein erstes, wenn auch sehr spätes Zeichen der Anerkennung des widerfahrenen Leids, aber auch der Solidarität und Anteilnahme“, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) betonte der Mitteilung zufolge, dass die Verletzungen und Erinnerungen des Oktoberfestattentats bis heute nachwirkten. Deshalb sei es dem Bund wichtig gewesen, nach Abschluss der Ermittlungen des Generalbundesanwalts ein „spätes, aber umso wichtigeres Zeichen der Solidarität mit den Betroffenen“ zu setzen. Der Staat müsse „stärker für die Betroffenen von Rechtsextremismus, Rassismus und Menschenhass da sein“, sagte die Justizministerin.

Bei dem Attentat am 26. September 1980 waren am Haupteingang des Münchner Oktoberfests 13 Menschen durch eine Bombe getötet und mehr als 200 verletzt worden. Erst im Juli 2020 hatte die Bundesanwaltschaft den Anschlag als rechtsextreme Tat eingestuft.

Den Hilfsfonds von 1,2 Millionen Euro finanzierten Bund und Freistaat mit je 500.000 Euro, 200.000 Euro kamen von der Stadt München. Das Oktoberfestattentat gilt als schwerster rechtsextremistischer Terrorakt der Nachkriegsgeschichte.